22.02.06

Von Sidi Rabat sind wir dann wieder, wie schon erwähnt, nach Tarhazoute- ca. 20km nördlich von Agadir- gefahren, um an unserer Surfkarriere zu feilen. Leider war es ein bisschen zu windig dazu.
Am Strand von Tarhazoute kocht Roland ein Reisfleisch welches fast so gut wie das von Nadine ist. (Nadine, meine Schwägerin, kocht das beste Reisfleisch)
Am Abend gehen wir in ein Cafe um das Campions League anzuschauen. Im  Cafe ist Rhino die einzige Frau. Die Marokkaner sind begeisterte Fußball Zuschauer und genießen wie wir das Match. Am Abend schlafen wir wieder auf unserem bewährten Schlafplatz, diesmal sind wir ganz alleine.


23.02.06

In der früh schon brechen wir zum Strand auf, da die Flut momentan am Vormittag ist und man bei Ebbe hier nicht surfen kann. Leider ist genau dieses Eckchen völlig überfüllt, da die anderen Surfpunkte momentan wegen Wind und mangelndem Swell(=Wasser- und Wellenmenge) nicht gehen. Roland wirft sich in die Fluten, Rhino ist zu faul.
Am Abend gab es eine supere Abendstimmung.

 

24.02.06


Gleiche Situation wie gestern, nur dass heute Roland zu faul ist und Rhino surft. Der wind wird wieder stärker und wir fahren zum Internetcafe. Dort drucken wir uns das Attest von Amarella,  welches uns von der Tierärztin geschickt wurde, aus.

Danach geht’s wieder Richtung Norden, doch diesmal bleiben wir nicht an „unserem“ Schlafplatz stehen, sondern fahren weiter. Bei „Boilers“, einem bekanntem, aber sehr schwer zu surfenden Spot, bleiben wir, sehen noch ein paar Kamikaze-Surfern zu und kochen dann gemütlich unser Abendessen, diesmal setzen wir den Griller ein.


25.02.06

Der nächste Ort, Tamri, hat einen sehr schönen Strand, den wir ausgiebigst begehen. Danach ists eigentlich nicht mehr weit nach Immensouane, der Ort wo wir am Anfang unserer Reise waren, und wir beschliessen den sehr gemütlichen Campingplatz dort wieder zu besuchen. Dort treffen wir alte Bekannte, die teils immer noch teils wieder dort sind. Zum Surfen geht´s auch super, also bleiben wir mal da.


26.02.06

Surfen und gemütlich rumlahnen, am Abend laden wir unseren Nachbarn, den Spanier auf Linsen ein, die sind etwas schwarzgekocht, vielleicht gabs irgendeine chemische Reaktion vom eisernen Wok am Feuer, wer weiss...Aber geschmeckt haben sie trotzdem, und Nachwirkungen gabs auch keine.


27.02.06

Wieder surfen und gemütlich rumlahnen, heute ist es sehr heiß und Rhino liegt im Badeanzug vorm Auto. Roland geht hauptsächlich mit Amarella spazieren.


28.02.06

In der Nacht schon kündigte sich ein Wetterwechsel an: ein starker Wind kam auf und es regnete. Dieses Wetter herrschte auch untertags vor, allerdings ändert sich hier das Wetter so schnell, dass dazwischen auch einige Stunden Sonnenschein möglich waren, immer aber mit sehr starkem Wind.
Offenbar herrscht allgemeine Aufbruchsstimmung: Es reisen fast die Hälfte der Campingplatzbewohner ab. Rhino nutzt den Tag zum Arbeiten, Roland geht mit Amarella spazieren, diesmal mit rekordverdächtiger Frequenz.
Danach beschließt er Automechaniker zu werden. Welcher Wochentag ist eigentlich heute?

Auf dem letzten Bild zeigt uns Roland die Idealform einer Altocumulus stratiformis translucidus perlucidus.

Exkurs Abendgestaltung

Da es um ca. 19 Uhr dunkel wird, stellt sich die Frage: Was tun? Weitab von jeglicher Zerstreuung wie Kino, Cafees oder Fernsehen sind wir auf uns selbst gestellt. Das bedeutet einerseits musikalisch gesehen an die jeweilige Grenze zu gehen (Fantomas vs. Giant Sand), andererseits diverse DVDs und Hörbücher anzutesten. ProjektX hat sich als sehr kurzweilig erwiesen, “The Green Mile“ von Stephen King, immerhin 12 CDs à 45minuten lang, als eher langweilig. Das Gemeine an diesem Buch war, dass Stephen King (no na net, sonst hät er ja nicht soviel Erfolg) ein Meister des Spannungsaufbaus ist, und man sich das ganze zu Ende anhören MUSS.
Zusätzlich wird man Gehirn gewaschen. In diesem Hörspiel kommt eine Maus vor. Jedesmal, wenn sie auftritt oder die Geschichte über sie erzählt- leider viel zu oft- setzten die Macher dieses Hörspieles eine ganz bestimmte Musik ein. Wir sind jetzt so konditioniert, dass jedes Mal, wenn auch nur das Wort „Maus“ fällt, oder etwas ähnliches, das uns an diesen Teil der Geschichte erinnert, diese Musik ins Hirn fährt. Vielleicht sind wir jetzt Teil einer außerirdischen Verschwörung und irgendwann einmal werden  die Mäuse, die ja eigentlich die Welt beherrschen, hervorkommen und wir werden zum Klang dieser Musik gemeinsam händchenhaltend in den Sonnenuntergang schweben.
Ja, und auch das Schreiben dieses Tagebuchs gehört zu unserer Abendgestaltung.

 

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