10.04.06
Bei der Weiterfahrt passierten wir einen Surfstrand, den wir gleich antesten mussten. Leider werfen die kommenden Osterferien schon ihren Schatten voraus, sodass Surfer wie Ostereier in den Wellen zu finden sind. Außerdem wird die Gegend immer besiedelter, das äußert sich in dekorativer Schwerindustrie neben dem Strand. Die Fahrt durch die Außenbezirke von Lissabon  wirkt fast wie ein Kulturschock, so etwas haben wir seit über zwei Monaten nicht mehr gesehen. In Ericeira verbringen wir die Nacht auf einem uns von der letzten Reise bekannten Strand, mit Aussicht auf die Touristenhochhäuser dieser Stadt.

 11.04.06
Also schnell weg. Nochmal kurz gratis in der öffentlichen Bibliothek von Ericeira geinternetet, wie es in Portugal üblich ist, und dann Richtung Peniche. In Peniche war das Meer leider größtenteils flach, am einzigen Strand, an dem es zum Surfen ging, waren ca. 100 Surfer. Naja, dafür war wolkenloser Himmel und wir lagen am Strand, nur gestört vom hin und wieder vorbeiwehendem Geruch der naheliegenden Fischmehlfabrik. Nach einiger Zeit kamen wir drauf, dass das genau der gleiche Geruch, wie der von Hundefutter war.
Am Abend sahen wir uns zum zweiten Mal „Sartana“ an, ein lausiger Spagettiwestern, der vor allem durch seine absurden Details und blöden Aussprüche lustig wird- Helge Schneider und einige Projekt X Folgen (eine sehr lustige Radio Sendung, Aufzeichnungen aus den letzten 5 Jahren)  kennen wir mittlerweile schon auswendig.

12.04.06
Um dem großen Oster-Andrang zu entfliehen, wollten wir weiter Richtung Norden fahren. Leider wechseln sich aber auf den nächsten 30km Küste Tourismus Wahnsinn mit bäuerlicher Einsamkeit ab, dazwischen gibt es nichts. Surfstrände auch nicht. Am Abend dann ab in die bäuerliche Einsamkeit, diese äußert sich in beinahe nicht befahrbare Pisten und keinem Zugang zum Strand. Allerdings ist er in 5 Minuten zu Fuß erreichbar. In der Nacht wird es auch sehr frisch, angeblich soll ein tiefer, unterseeischer Graben kaltes Meerwasser aus dem Atlantik direkt an den Strand bringen.

13.04.06
In der Früh wirkt die Gegend noch einsamer als am Tag davor: es hat sich über dem Meer dichter Nebel gebildet, der bis weit nach Mittag besteht. Wir fahren zum Strand an dem nächsten Fischerdorf- Nazare-, angeblich soll es hier toll zum surfen gehen. Aber der Atlantik findet das nicht und wirft die Wellen mit seiner ganzen Kraft an den Strand- hineingehen wäre wohl lebensgefährlich, und als wir endlich einen Strand finden, der halbwegs freundlich ist- der Himmel ist mittlerweile strahlend blau- sehen wir auch niemanden, der sich mehr als knietief in die Fluten wagt.
Übrigens, Fischerdorf in Zeiten der Industrialisierung heißt Hochhäuser und Reihenhäuser sowie ein riesiger Hafen mit entsprechender Industrie und Fischfabriken. Nicht sehr romantisch, aber es hat eine eigene Stimmung, um einiges besser als die Touristenzentren.
Trotzdem haben wir nicht wirklich einen Platz gefunden, der uns gefällt, und ein überfülltes Peniche scheint noch das kleinste Übel zu sein. Also zurück.

14.04.06
Die letzten 6 Tage am Strand wollen wir in Ruhe genießen, deshalb bleiben wir für diese Zeit mal hier und hoffen, dass ab Montag die meisten Leute abreisen. Ist für uns etwas ungewohnt, solange Zeit an einem Ort zu bleiben, aber auch eine gute Eingewöhnung für Österreich.
Den Abend verbringen wir diesmal auf einem anderen Parkplatz direkt am Strand, allerdings hatten wir nicht daran gedacht, dass an diesem Wochenende heftigst Party gefeiert wird, und konnten daher bis weit nach zwei Uhr kein Auge zumachen, weil die Strandbar den ganzen Strand mit brasilianischer Tanzmusik beschallen musste und ständig Autos an- und abfuhren.
Die Fotots vom Sonnenuntergang heute (s.u.) sind übrigens nicht digital nachbearbeitet und auch mit keinem speziellem Filter aufgenommen- es hat wirklich so ausgesehen.

15.04.06
Etwas müde waren wir deshalb heute, aber spätestens bei Kämpfen mit den Wellen im kalten Wasser wurden wir wach.

16.04.06-19.04.06
Tja, viel gibt’s nicht zu erzählen: die Tage verbringen wir mit (in dieser Reihenfolge):
Aufstehen, Kaffe trinken gehen ( in die Bar direkt neben dem Parkplatz) und bei Gelegenheit das Klo dort benutzen, schauen was die Wellen machen. Rumlahnen, essen, kochen, lesen, Auto anschauen, mit Hund  spazieren gehen und, wenns endlich geht, surfen.
Am Abend gehen wir ab und zu in die Stadt und schauen uns ein Fussballspiel an.
Morgen werden wir den Tag vermutlich genauso verbringen, und dann geht’s leider ab nach Hause.
Über Madrid werden wir zunächst in den Pyrenäen stoppen, dort hoffentlich zwei Tage in den Bergen rumheppen können und dann geht’s in zwei Etappen nach Schladming. Sniff. Nachberichterstattung folgt ab dem 08.05.06

 

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