Die Hinfahrt.

Dieser Text entstand (teilweise) in Tarifa bei einer Windböenstärke des sogenanten Levante (=Ost) Windes von über 100 km/h.

 Donnerstag, 07.02.2008

 Um 8 Uhr in der früh brachen wir, dank dem vorigen Abend Abschiedfeiern im Schikaneder etwas marod, Richtung Genua auf. In den vorigen Jahren wählten wir immer die Route über Deutschland, Schweiz und Rhonetal, diesmal beschlossen wir die Südroute durch Italien zu fahren: viel schöner, schneller, aber leider auch teurer: unser Bus fällt nämlich schon in die Klein-LKW Kategorie und zählt nicht mehr als PKW bei der Autobahnmaut.

Unsere Übernachtungsstation war in der Nähe von Genua an der Küste- die Nacht war schon recht warm (etwa 10 Grad) und in der früh konnten wir einen wunderschönen Strandspaziergang an einer Promenade in der Nähe von San Remo machen.

 

Durch Frankreich ging es ziemlich schnell, auf der Bundesstraße durch die Camargue nützen wir das schöne und warme und windfreie Wetter für einen längeren Spaziergang durch die dortigen Weinberge, der Hund dankte es uns.

 Übernachtungsplatz war eine Tankstelle gleich nach der spanisch-französischen Grenze, da in den Ausläufern der Pyrenäen gelegen leider ziemlich frisch. Am nächsten Tag fuhren wir die 10km nach Figueras zum Dalí Museum und bewunderten die Installationen dieses Surrealisten. Leider von seinen bekannten Bildern dort sehr wenige ausgestellt.

 Die Fahrt in den Süden von Spanien erwies sich als länger als geplant- Spanien ist ein großes Land! Wir kamen nur etwa 700km bis zur Hochhaus-Urlauber-Wahnsinn-MegaStadt Benidorm. Der Übernachtungsplatz dort ist aber sehr schön, mit Aussicht auf eine "beeindruckende" Skyline und erlebnishungrigen Jugendlichen, die Techno-hörend auf dem Parkplatz ihre Kreise ziehen. Die Außentemperatur blieb unter unseren Erwartungen, auch der Hund fand, es sei notwendig in unserem Bett zu übernachten.

 

 

 Sonntag, 10.02.2008

 Wir steuern einen uns bekannten Campinger im Naturpark Cabo de Gata an, der , wie uns erst nach dem einchecken wieder einfiel, völlig überteuert ist. Aber schön gelegen. Den restlichen Tag können wir endlich für eine Wanderung nützen- Viva las ratas de excursionista. Oder so ähnlich. Auch am nächsten Tag erkunden wir die Gegend, unter anderem eine Hippie Kolonie an einem Strand, wie sie im Buche steht und ein versehentlicher Ausflug in die absolute Sperrzone des dortigen Naturparks. Wir benehmen uns entsprechend zurückhaltend und scheuchen gleich einmal ein Wildschwein auf, das ungefähr 5 Meter von Roland entfernt aus dem Gebüsch schießt und glücklicherweise die Flucht ergreift. Rhino, etwa 100 Meter weiter hinten (die Abraumhalde der Mine nach Dingen durchsuchend) sieht in etwa 20 Meter Entfernung ein schon wieder etwas beruhigtes Schwein den Hang entlang traben (mit beeindruckenden Hauern). Der Hund war an der Leine und realisierte erst nach etwa einer Hundegedankenminute, dass dieses Ding möglicherweise ein Jagdobjekt sein könnte. Dementsprechend seine Aufregung.

  Dienstag, 12.02.2008

 Aufbruch nach Tarifa. Leider ist das Wetter in Tarifa, wie schon oben angedeutet, nicht besonders toll: der übliche Tarifawind hat sich verstärkt zu dem nicht so häufig vorkommenden Levante- bei bei Böen von 100 km/h kann man kaum das Auto verlassen und die Fähren nach Marokko, wie wir bei Abholung unseres Tickets in Algeciras erfahren haben, gehen in willkürlichen Abständen bzw. wurden ganz gestrichen.

 Video: windtarifa.avi noch nicht verfuegbar

 Mittwoch, 13.02.2008

 Heute erfuhren wir aus der Zeitung, dass aufgrund des starken Windes fast kein Fährbetrieb mehr möglich war- seit sechs Tagen schon und es war keine Wetterbesserung in Sicht. Ein einziges Boot unserer Linie fuhr noch, allerdings wurde es auf der Strecke Agleciras-Ceuta eingesetzt.

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