Die Gegend war nicht nur sehr untouristisch sondern auch sehr beeindruckend: Zuerst ging es über einen Pass von 1700hm, dann in einen Canyon aus roten Felsen in ein enges Tal hinunter, dessen Hänge karger Fels war, am Talgrund jedoch wucherte ein dschungelartiger Palmenhain, durch den sich ein Weg schlängelte. Ab und zu kam ein Dorf oder ein Haus. Danach öffnete sich das Tal und plötzlich fanden wir uns auf einer breiten Asphaltsstrasse wieder, und passierten sogar einen riesigen Parkplatz mit einigen Reisebussen. Des Rätsels Lösung: die Straße führte zu einer erst kürzlich erschlossenen Mine, die Reisebusse waren vermutlich für die ArbeiterInnen gedacht,
Nach nur wenigen Kilometern bog wieder eine kleine Schotterpiste ab- mitten in ein Tal ohne einen Grashalm Vegetation. In der Ferne sah man allerdings wieder eine enge Schlucht mit Palmenhain und sehr „authentischem“ Dorf. Danach wurde es wieder Wüstig, die Piste folgte einem „Oued“, = ein trockenes Flussbett, wo wir auch unter einer riesigen Argane übernachteten. Die Luft war so trocken, das beide Nasenbluten bekamen und der Hund wurde leider krank (eitrige Angina, wie wir bei einem Arzt in Agadir erfuhren).
Die Stille war nach dem Getöse des Ozeans in den letzten drei Wochen irritierend, einen Windstoß konnte man schon eine Minute früher kommen (und gehen) hören. Etwas unheimlich.
Am nächsten Tag fuhren wir an zahlreichen verlassenen Ruinen auf Felsspitzen vorbei- Burgen und Dörfer, von denen wir einige besuchten.
Als wir dann zurück Richtung Agadir fuhren fanden wir einen Übernachtungsplatz direkt an einem erst kürzlich verlassenen Dorf mit einem so genannten „Agadir“, dh eine Speicherburg, inmitten des Dorfes auf einer Felsspitze gelegen und mit dicken Mauern versehen. Auch unheimlich, da einige Türen des Dorfes im Wind klapperten, kein Mensch zu sehen war und dadurch die Stimmung etwas beklommen war.
In Agadir hatte uns dann die Zivilisation wieder: Ölwechsel, Arztbesuch (Hund), einkaufen im riesigem Supermarkt.