Costa Verde

3.- 4.4. Heute sind wir schweren Herzens weitergetuckert, doch gab es nicht mehr allzuviel zu tun, wandermässig, und die Wellen waren nun gar nicht mehr existent. Der Ort Fluminimaggiore beherbergte erwartungsgemäss einige Geschäfte und sogar eine Quelle mit Trinkwasser. Das anvisierte Cap brachte nicht nur schöne Plätze zum Stehen mit dem Auto, sondern auch eine gute Internetverbindung. Diese nutzte Roland gleich, um sich das Rapidspiel gegen Kärnten anzuschauen. Capo Pecora liegt nur etwa 5km Luftlinie südlich vom vorigen Strand, die Verbinungen in der unwegsamen Costa Verde machten daraus gleich etwa 25km. Wellenmäßig tat sich nichts, also wieder wandern, diesmal sogar auf einen (fast) richtigen Berg und bei leider nichte mehr so strahlenden Wetter, wie bisher.


5.4. Und weiter gehts nach Süden, in den üblichen Tagesetappen von etwa 5-8km Luftlinie. Der Ziel-Strand war, dank Ostermontag, vollgestopft mit italienischen Familien, die hier mitsamt mitgebrachten Tischen, Sesseln und UNmengen an Essen den Feiertag verbrachten. Am Abend war der Parkplatz jedoch leer.

Südsüdwestküste

6.6. Leider wurde das Wetter noch schlechter: bewölkt und vor allem windig. Also weiter, nur wohin? Folgend die Chronologie eines etwas anstrengenden, aber leider für usn typischen Reisetages:

9.00 - 9. 30 Frühstück und Kaffee
9.30 - 10.15 kurzer Spaziergang einen Hügel hinauf "bis zur Kante" (= wie die Motten zum Licht strebt der Wanderer "die nächste Kante" an, in der Hoffnung, dort böte sich ein unglaublich schöner Fernblick. Doch diese Hoffnung wird in etwa 99% der Fälle getäuscht, da die übliche Geländeform solche weiten Aussichten üblicherweise nicht zulassen. Entsprechende "Kanten" werden daher meist nicht nach den erwarteten 5 Minuten sondern etwa entäuschenden 30 - 60 Minuten, in Schnellgang gelaufen, erreicht.)
10.15 - 10.45 Fahrt zum Aussichtspunkt, um in die Bucht bei Bruggeru zu schauen. Dort sitzten tatsächlich Surfer auf eine ganz nett ausschauenden Welle, allerdings sind sie etwa zu 8, also zuviele für die kleine Welle.
ab 10.45 -  also weiter Richtung Süden.
ca. 11.15 - 11.30 Abstecher zur Mine Masua, mit kleinen Spaziergang beim ehemaligen Hafen und fotografieren der pittoresken Kalkfelsen im Meer.
12.00 Ankunft Fontanamare, fahren zum Parkplatz und Betrachten des Meeres. Keine Welle zeigt sich und der Parkplatz ist direkt beim Meer und hässlich. Beschluss: wir fahren in den nahegelegenen recht gross aussehenden Ort Gonnesa, um einzukaufen.
12.15 Ankunft Gonnesa. Leider kein größerer Supermarkt, aber dafür Besuch von zwei Gemüsegeschäften und einem Minimarkt, wo wir unter anderem 10 ziemlich stachelige Artischoken und Tonnen von Gemüse kaufen.
12.45 Unser neues Ziel ist ein etwa 4km vom Ort entfernter Strand, der jedoch wirklich scheußlich ist. Ausserdem gibt es dort keinen Empfang für unser Internet, ein Umstand, der ziemlich wichtig ist, da am Abend das Championsleaguespiel Barcelona gegen Arsenal stattfindet. Also Beschluss, heute ein ordentliches Stückchen zu fahren, vor allem, da wir ohnehin langsam Richtung Cagliari müssen. Also weiterfahren, vorher allerdings MIttagessen (Tomaten mit Mozarella).
13.20 - 14.20 Am Weg entlang der Küste zum nächsten Ort, das angeblich malerische Fischerdorf Portoscuso, stoppen wir an einer Nurage. Diese ist nicht nur auch im Inneren toll erhalten, man kann an der Ausdehnung der Ausgrabung auch die Größe der einstigen siedlung erahnen. Am Parkplatz Kaffetrinken und Interneten, wo wir uns die Adresse eines großen Supermarktes etwa 20km weiter südlich heraussuchen, um Vorräte wie z.B. Kaffe zu kaufen, der in den kleinen Läden sehr teuer ist.
ca. 15.30 der Fischerort war auch scheusslich, aber mit interessanten Wegweisern (siehe Bild), also ohne Stoppen weiterfahrt zum großen Supermarkt in San Giovanni. Dort einkaufen und weiteres Planen: die Insel Sant Antioco ist unser Ziel, wo wir etwa 15 Minuten später ankommen. Tuckern Richtung Calasetta, wo wir hoffen, einen Steh-strand zu finden.
16.00 tatsächlich findet sich ein schöner, einsamer Strand in pittoresker Bucht, doch gibt es dort kein Internet und daher auch kein Fussballspiel. Roland will weiter, da es erst 16 Uhr ist, scheint es auch genügend Zeit zu geben.
16.30 Mittlerweile auf einer sehr schlechten Straße finden wir ein Schild "Tomba de Gigante", das wir uns auch gleich anschauen. Der etwa 10minütige Spaziergang führt zu einem Rest einer Nuraghensiedlung.
16.45 Ein weiteres Hinweisschild sollte zu einer Grotte führen, der Weg ist jedoch überwachsen und angesichts der vorgerückten Stunde beschließen wir weiterzufahren. Mittlerweile ist der Weg jedoch kaum mehr als ein Feldweg, den wir nach 5minütiger Inspektion der Lage weiterverfolgen. Nach einigen Minuten erreichen wir eine asphaltierte Strasse, die wir nach Süden weiterverfolgen.
17.15 Diese immer schlechter werdende Strasse, bald eine Schotterpiste, endet auf einem Hügel mit sehr schöner Aussicht zu einem Cap.  Etwa hundert Meter unter uns befindet sich eine zweispurige, asphaltierte Strasse, so nah und doch unerreichbar...also alles wieder zurück, nicht ohne vorher kurz rauszuhüpfen und - viel wichtiger - Brot und Käse zu essen.
ab 17.45 endlich haben wir die zweispurige Strasse zum Cap gefunden, es gibt auch schöne Übernachtungsplätze dort, aber - kein Internet und daher keinen Fussball.
18.15 Bei einem recht netten potentiellen Übernachtungsplatz bleiben wir stehen. Roland will weiter, Rhino streikt. Schließlich Kompromiss: zum nächsten, etwa 5km entfernten Ort. Gibt es dort kein Internet, dann wird zurückgefahren.
18.45 Dort gibt es kein Internet. Erstaunlicherweise fahren wir nicht zurück, sondern weiter zum Hauptort der Insel, haben also die Insel einmal umrundet. Die Stimmung ist mittlerweile sehr schlecht, das rumkurven in der Stadt, um einen Empfang zu bekommen, ist nicht förderlich.
19.30  kein Empfang. Beschluss, zurückzufahren.
20.00 Ein sehr schöner Übernachtungsplatz am Kap ist erreicht. Interessanterweise gibt es plötzlich doch Empfang am Handy, und wir können am Liveticker das Spiel Barcelona gegen Arsenal verfolgen, dass der göttliche Messi dank vier geschossener Tore für Barca entscheidet.

Trotz glücklichem Ausgang unserer Suche nach dem Internet wird basisdemokratisch beschlossen, das nächste Spiel besser zu planen.

8.4. Der Beschluss wird auch gleich umgesetzt, und nach gemütlichen Tuckern entlang der Costa Verde finden wir schon um etwa 16 Uhr einen schönen PLatz *mit* Internet und Surfern *im* Wasser, allerdings, wie auch schon in Buggeru, viel zu viele auf einer einzigen kleinen Welle. Sniff.

Der Übernachtungsplatz dort entschädigt allerdings für vergangene Mühen: eine schöne Granitbucht mit weissen Sand, Pinien und knallgelb blühenden Sträuchern- was will man/frau mehr.

 

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