Kartibubbo

12.01.07


Weiter geht’s Richtung Westen (Mittlerweile geht die Sonne hier um  17:08 unter), in die Nähe von Sciacca. Dort fanden wir erstaunlicherweise sofort einen traumhaften Platz zum Stehen (siehe Foto rechts). Nach einer Inspektionswanderung- dort gab es auch Ausgrabungen, die allerdings gerade erst von einem Team Archäologen und Arbeitern der Erde entrissen werden (völlig zu Unrecht) – beschlossen wir die Therme im nächsten Ort aufzusuchen. Endlich wieder eine warme Dusche! Bedingung war aber, dass Roland seine Haare in einer Badehaube unterbringen musste…

 

13.01.07

Weiter geht’s, zum angeblich gelobten Land der (Wind)surfer in Sizilien. Wir waren, aufgrund der Erfahrungen der letzten Wochen, etwas skeptisch. Doch der Ort übertraf unsere Erwartungen: Wir haben ihn sofort gefunden, 2 Minuten später einen so gut wie perfekten Stehplatz, Surfer und ab in die Wellen (die waren leicht mickrig).

Da wir am Vormittag noch beim LIDL waren, haben wir keine Probleme, hier längere Zeit zu bleiben, ohne das Auto zu bewegen. Roland – el Chefkoch – schlägt vor: - Cous Cous mit Brokkoli, Zwiebel, Tomate, Zucchini, Erdnüssen und Zitronenscheibe mit Kurkuma und Kreuzkümmel gewürzt. - Spagetti a la Norma: Aubergine in Olivenöl angebraten mit Basilikum, Tomaten und Ricotta - Hühnerfilet eingelegt in Olivenäl, Piri Piri und Oregano, dazu Reis - Kichererbsen mit viel Olivenöl, Auberginen und Tomaten, zum Würzen nur Pfeffer und Salz. - Verboten: Chorizo mit Zwiebel, Minze, Petersilie und eingeweichten Bohnen ( mit Dosenbohnen geht’s, keiner weiß warum) - Und natürlich – da Italien – jede Menge Tortellini, Raviolli, Gnocci mit eingedosten aber hervorragenden Pesto&Saucen

14.01.07-20.01.07

Immer noch da. Tagesaktivitäten: Spazierengehen. Nicht vorhandene Wellen betrachten. Wilde Wellen betrachten, sowie darauf hüpfende Kitesurfer. Mittlerweile haben wir zwei Gasthunde, die zuerst ziemlich scheu waren. Jetzt sind sie kaum mehr von uns wegzubekommen- obwohl sich Amarella die größte Mühe gibt. Zuerst waren wir voll Mitleid um den „armen Strandhund“. Danach entdeckten wir, dass er sogar ein zuhause hat. Und eine Schwester, die sich nicht lange bitten lies und sich uns einfach anschloss. Angedeutete Steinwürfe führten anfangs zu einer verzweifelten Flucht, aber jetzt rollen sich die Hunde einfach auf den Rücken und Glubschaugen schauen uns an (sie haben schnell durchschaut, dass eh nichts passiert). In der Nacht liegen links und rechts vor dem Auto zwei Kugeln Fell und jeder vorbeikommende Hund wird mit wildem Gebell verjagt. Klogänge sind nicht mehr einsam, dank sicherer Begleitung von zwei neugierigen Hunden. Ansonsten warten wir auf Wellen, essen Pasta (kiloweise) und spielen Bemmel-Ball.

 

Bemmel-Ball Man braucht dazu: zwei Federballschläger billigster Machart und die bis dato nur in Sizilien gefundenen zu tausenden am Strand vorkommenden „Bemmel“. Diese bestehen aus undefinierbarem Material- unsere Erklärungen reichen von „Seetang“ bis „Spinnennester“. Als Bälle eigen sie sich bestens, da sie elastisch aber auch schwer genug sind, um auch bei stärkerem Wind halbwegs weit und hoch in die gewünschte Richtung geflogen werden zu können. Auch der Hund ist begeistert und verbeißt sich ab und zu in so einen Bemmel. Jedenfalls muss man bei Ballverlust nicht lange suchen, Ersatz liegt meistens direkt vor den Füssen. Erschwerender Faktor bei „Bemmel-Ball“ sind die bösartigen Dornen, die überall am Spielfeld (der Strand) rumliegen und sich schmerzhaft in die Fußsohle bohren. Ansonsten besticht das Spiel vor allem durch artistische Einlagen (dreifacher Rittberger u.a.)

 

text