Nach Westen

02.01.07
Nach einiger rumfahrerei haben wir es endlich geschafft einen Lidl zu finden- ein alter Bekannter von Spanien und Portugal. Dort ergänzen wir unsere Vorräte und Roland kauft 20 Flaschen Salatöl als Sprit fürs Auto ein. Danach geht’s ab nach Syracus, wo wir kein Internetcafe finden, dafür sehr viel Ausgrabungen und Resten von vor 2500Jahren. Besonders toll war die Kirche, die in einem griechischen Tempel eingebaut war. Auch das griechische und römische Amphitheater sowie der antike Steinbruch wurden von uns besichtigt.
Dann fuhren wir in die Berge: nach Pantalica, eine malerische Schlucht in einem Kalkplateau, in das vor fast 3000 Jahren ein ansonsten unbekanntes Volk mehr als 5000 Grabkammern in die Felswände gehauen hatten. Vor ca 1500 Jahren kamen dann die Byzantiner und dachten, dass diese Kammern, um einiges erweitert, ganz gut als Wohnungen zu gebrauchen waren.

03.01.07
Heute machten wir tolle Wanderungen vonn unserem Schlafplatz aus, einem kleinen Parkplatz am Rand der Felswände und am Ende einer schon recht überwachsenen Straße.

04.01.07
Heute wurde wieder gewandert, leider konnten wir wegen der Regenfälle der letzten Tage eine andere Schlucht – der so genannte „Grand Canyon von Sizilien“ nich6t besuchen, da er wegen drohender Erdrutschgefahr gesperrt war. Das etwas wechselhafte Wetter veranlasste uns, gleich wieder an den Strand zu fahren, nach einigen Umwegen über sogenannte „Naturreservate“ - die in Wirklichkeit entweder halbfertige Feriensiedlungen oder Reihen von Plastik-Gewächshäuser waren – fanden wir uns am Glubschaugenhundstrand wieder, diesmal ohne Glubschaugen.

05.01.07
Da morgen ein Feiertag ist, beschlossen wir wieder den Lidl zu überfallen und dann weiter gegen Westen zu fahren. Nach einigen eher unhübschen Stränden (siehe oben unter ‚Naturreservat’) fanden wir endlich etwas halbwegs OK aussehendes. Der Wind pfiff uns um die Ohren und wir beschlossen auf einem Parkplatz in einem etwas unbelebten Küstenferiendorf die Nacht zu verbringen.

 

06.01.07

Heute war die Nacht nach einigen Tagen wieder einmal warm gewesen, und am Morgen begrüßte uns ein wolkenloser Himmel und strahlender Sonnenschein. Etwas müde von der Herumfahrerei der letzten Tage tuckerten wir gerade mal die 500m eine Gatschstrasse entang einer felsigen Küste zu einem tollen Sandstrand an einem Naturschutzgebiet. Es gab sogar Wellen, die – nachdem wir uns in den Neopren Anzuge geworfen und die Surfbretter ausgepackt hatten – als gar nicht so klein entpuppten. So verbrachten wir einen wunderschönen, sonnigen Tag , teilweise in Bikini und deshalb von ungläubig schauenden Sizilianern bestaunt.

Exkurs: Strandleben in Sizilien

Hier an diesem Strand konnten sich wieder alle unsere Vorurteile betreffend des Sizilianischen Strandlebens bestätigen: Mit dem Auto wird prinzipiell soweit wie möglich gefahren. Dann, wenn es sich um Familie mit Großmutter/vater handelt wird bei einer Aussemtemperatur von ca. 20 Grad in Daunenjacken bekleidet etwa 5 Minuten flaniert, sonach wieder eingestiegen und entweder gefahren oder im Auto gesessen. Besonders alleinfahrende Männer kürzen diese Prozedur ab, und steigen nicht einmal mehr aus. Sie sitzen dann im geschlossenen Auto und dösen 2 Stunden lang vor sich hin. Dann fahren sie wieder. Den ganzen Tag über kommen auch Autos mit einem oder mehreren Anglern als Inhalt, die ihre ziemlich voluminöse Ausrüstung an den Strand schleppen und die nächsten 4-8 Stunden dort zu finden sind. Am Abend wirft sich der gemeine sizilianische Angler in Schianzüge aus den 80gern (es ist allerdings in der Nacht wirklich recht frisch, aber bei Dämmerung  hatte es noch an die 17 Grad und Roland beobachtete dies mit Tank Top und kurzen Hosen). Jogger in der früh laufen meist mit Sturmhauben am Strand. Abgelegene Strände sind übrigens auch der bevorzugte Platz für Sizilianer (Wie aber auch Spanier), sich zu vermehren.

07.01.07

Heute war wieder schönstes Wetter, allerdings ohne Wellen, deshalb gab es nur spazieren gehen und rumlahnen (Oliven essend).

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